Genexpressionsanalysen haben zur Prognoseabschätzung und Therapieplanung bei Brustkrebspatientinnen zunehmend an Bedeutung gewonnen. Sie schätzen die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Wiederauftretens des Tumors (Fernrezidiv) innerhalb eines 10-Jahreszeitraumes ein und treffen direkt (1,2) oder indirekt eine Aussage über den zu erwartenden Nutzen einer zusätzlichen Chemotherapie. (3)Insbesondere Patientinnen mit Hormonrezeptor-positiven, Her-2-negativen Tumoren im Frühstadium und mit bis zu drei befallenen Lymphknoten stehen gemeinsam mit ihren behandelnden Ärzten vor der Entscheidung, postoperativ eine endokrine Therapie allein oder eine zusätzliche Chemotherapie durchzuführen und hier den potentiellen Nutzen der Therapie gegen die Chemotoxizität aufzuwiegen. Genexpressionsanalysen können diese Entscheidung unterstützen und sind daher in allen wichtigen Leitlinien zur Behandlung des Mamma-karzinoms vertreten: AGO, ESMO, Consensus Guidelines von St. Gallen, ASCO, NCCN, NICE.
1. Paik S, Tang G, Shak S et al.: Journal of Clinical Oncology 2006.
2. Albain K, Barlow WE, Shak S et al: Lancet Oncol 2010.
3. Filipits M, Rudas M, Jakesz R et al.: Clin Cancer Res. 2011.