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Dysplasiesprechstunde: eine sichere Diagnose

Sie haben einen auffälligen Befund bei der gynäkologischen Krebsvorsorgeuntersuchung erhalten? Dann bringt der Besuch einer Dysplasiesprechstunde Klarheit. Hier erfahren Sie, was in einer Dysplasiesprechstunde passiert.

Junge Frau - Teenager

Warum sollte ich zu einer Dysplasiesprechstunde gehen?

Dysplasien sind Zellveränderungen an den weiblichen Genitalien und werden meistens im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen (Pap-Abstriche) entdeckt. Eine Dysplasie ist kein Krebs, kann sich aber dazu entwickeln. Deshalb ist eine genaue Abklärung erforderlich, wie sie in speziellen Dysplasiesprechstunden stattfindet.

Ergänzend zum PAP-Abstrich, bei dem nur oberflächliche Zellen der Schleimhaut am Gebärmutterhals untersucht werden, findet in der Dysplasiesprechstunde eine genaue Diagnostik statt. Dazu zählen ein ausführliches Anamnesegespräch, die Kolposkopie und die Biopsie.

Was passiert bei einer Kolposkopie?

Die Kolposkopie ist ein ambulanter Eingriff und ähnelt einer gynäkologischen Untersuchung. Sie ist ein wichtiges Hilfsmittel bei der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Bei einer Kolposkopie werden Scheide und der Gebärmutterhals mithilfe eines speziellen Mikroskops, dem sogenannten Kolposkop, untersucht. Unter Anwendung verschiedener flüssiger Lösungen wie Essigsäure oder Jod können verdächtige Areale identifiziert und Rückschlüsse auf den Schweregrad der Veränderungen festgestellt werden.

Stadien der Gewebeveränderungen

Die Befunde der Gewebeuntersuchung durch das Kolposkop werden in sogenannte CIN-Stadien eingeteilt. CIN bezeichnet die Zellveränderungen am Gebärmutterhals und leitet sich von dem englischen medizinischen Fachbegriff „cervikal intraepithelial neoplasia" ab.

Folgende CIN-Stadien gibt es:

  • CIN I: Leichte Entartung der Zellen zu erwarten: Heilt in den meisten Fällen von alleine aus.
  • CIN II: Mittelschwere Entartung der Zellen zu erwarten: Heilt seltener von alleine aus.
  • CIN III: Schwere Zellentartung: Heilt äußerst selten aus und kann in Krebs übergehen. Eine Therapie wird dringend angeraten.

Gut zu wissen:

Die CIN-Einteilung ist nicht mit dem Pap-Abstrich zu verwechseln. Beim Pap-Abstrich werden lediglich oberflächlich abgestrichene Zellen untersucht.

Wann ist eine Biopsie erforderlich?

Bei Verdacht auf Tumore ist oft die zusätzliche Entnahme einer Gewebeprobe erforderlich. Die Biopsie ist kaum schmerzhaft, da der Gebärmutterhals sehr unempfindlich ist. Es kann lediglich zu leichten Blutungen oder rötlichem Ausfluss nach der Entnahme kommen. Das entnommene Gewebe wird anschließend pathologisch unter dem Mikroskop untersucht. Bis der Befund vorliegt, können einige Tage vergehen. Der Befund gibt eine sichere Auskunft über den Schweregrad der Veränderung.

Habe ich Krebs?

Diese Frage können Ihnen die Fachärzt:innen der Dysplasiesprechstunde in einem ausführlichen Gespräch beantworten, wenn die Ergebnisse der Kolposkopie und Biopsie vorliegen.

Wer bezahlt die Untersuchung?

Wenn Sie eine Überweisung von einer gynäkologischen Praxis haben, übernehmen die Krankenkassen die Kosten für eine Dysplasiesprechstunde.

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