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Mit gesunder Ernährung Krebs vorbeugen – geht das?

Eine gesunde Ernährung spielt eine wichtige Rolle, um das Risiko für Krebs zu senken – aber kann Granatapfel tatsächlich vor Prostatakrebs schützen und Brokkoli vor Tumoren an der Bauchspeicheldrüse? Unsere Expertinnen klären auf. 

Peggy Schöne erklärt ihrer Patientin, worauf es bei herzgesunder Ernährung ankommt

Welchen Einfluss hat gesunde Ernährung auf die Entstehung von Krebs?

„Krebszellen mögen keine Himbeeren“, „Die 100 besten Krebskiller“, „Die neue Anti-Krebs-Ernährung“ oder „Krebszellen lieben Zucker“ – die Liste der Ernährungsratgeber zur Krebsvorbeugung und -bekämpfung ist lang. Studien können jedoch nicht belegen, dass eine spezielle Ernährung Krebs verhindern kann. Im Klartext bedeutet das: Es gibt keine Krebsdiäten.

Das unterstreicht auch Sabine Helmer, Chefärztin der Klinik für Onkologie im Helios Cäcilien-Hospital Hüls. „Wir können Krebs nicht durch gesunde Ernährung therapieren. Vorbeugen kann man zwar mit einem gesundheitsbewussten Lebensstil und einer sinnvollen Auswahl der Nahrungsmittel, sicher verhindern lässt sich eine Krebserkrankung dadurch leider nicht.“

Gesundes Essen unterstützt den Organismus

Tritt Krebs auf, kann der Organismus mit Ernährung allerdings gezielt unterstützt werden. Genau wie körperliche Bewegung und Entspannungstechniken hilft gesundes Essen Krebspatient:innen, Kraft und Energie zu tanken. Das Immunsystem wird gestärkt und der Körper ist besser in der Lage, mit den Auswirkungen einer Chemotherapie und der Erkrankung umzugehen. Entscheidend ist es, sich die Freude und den Genuss beim Essen zu bewahren, auch wenn Chemo- und Strahlentherapie mitunter Übelkeit und Erbrechen mit sich bringen.

Von radikalen Diäten oder gar Heilfasten während der Krebstherapie rät Chefärztin Sabine Helmer ab: „Es gibt zwar einzelne Hinweise darauf, dass Fasten vor einer Chemotherapie in manchen Fällen sinnvoll ist. Bei ohnehin geschwächten Krebspatienten kann Heilfasten aber schnell gefährlich werden, da dem Körper wichtige Nährstoffe vorenthalten werden.“

Mit Ernährung den geschwächten Körper stärken

Auch wenn die bedarfsgerechte Ernährung keine Wunderwaffe darstellt, so ist sie doch eine Voraussetzung für einen möglichst günstigen Krankheitsverlauf. Krebspatient:innen sollten darauf achten, Nährstoffmangelzustände und ungewollten Gewichtsverlust zu vermeiden.

Dabei sollten Nahrungsmittelauswahl und -zubereitung so naturbelassen und abwechslungsreich wie möglich sein. „Obst, Gemüse, Kräuter und Gewürze liefern besonders wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Sie können immunfördernd und entzündungshemmend wirken und dadurch den Körper stärken“, erläutert Andrea Stallmann, Diätassistentin und Ernährungsberaterin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). 

Essen nach Appetit

Fast alle Tumorpatient:innen benötigen auch bei körperlicher Ruhe bis zu einem Drittel mehr Energie als gesunde Menschen, ohne dass sie mehr Appetit verspüren. Um Gewichtsverlust zu vermeiden, sollte also nicht nach festen Zeiten, sondern vielmehr nach Appetit gegessen werden. Viele kleine Mahlzeiten aber auch eine Anreicherung mit Energie und Eiweiß können helfen, den gesteigerten Energiebedarf zu decken. Essen, was schmeckt und bekommt – so lautet die Devise. 

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