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Was ist ein malignes Lymphom?

Maligne Lymphome sind bösartige Tumore im Lymphsystem. Was steckt hinter der Erkrankung und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

22. November 2022
Human lymphatic system 3D illustration

Malignes Lymphom – das steckt dahinter

Unter dem Begriff „Malignes Lymphom“ sind eine Gruppe von Erkrankungen, bei denen sich die Lymphozyten (eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen) bösartig verändern, zusammengefasst. Insgesamt gibt es mehr als 50 verschiedene Einzelerkrankungen, bei denen es zur unkontrollierten Vermehrung von Zellen des lymphatischen Systems kommt. Der Verlauf und die Behandlungsmöglichkeiten sind sehr vielfältig.

Diagnose eines malignen Lymphoms

Am Anfang der Diagnostik steht die Entnahme einer aussagekräftigen Gewebeprobe. Danach folgt die sogenannte Ausbreitungsdiagnostik. Hierbei wird durch Computertomografie (CT), Knochenmark-Biopsien und in speziellen Situationen (zum Beispiel bei der Diagnosestellung eines Mantelzell-Lymphoms) auch mithilfe von endoskopischen Untersuchungen, festgestellt, welche Organe betroffen sind.

Zur weiteren Prognose wird ein sogenannter Prognose Score erhoben. Dieser enthält beeinflussende Faktoren wie das Lebensalter und den Allgemeinzustand der/des Patient:in, das Ausbreitungsmuster (Stadium) des Lymphoms und den allgemeinen LDH-Laborwert (Laktat-Dehydrogenase).

Arten von malignen Lymphomen

Man kann die bösartigen Lymphome in zwei große Gruppen zusammenfassen:

Aggressive Lymphome und Hodgkin-Lymphom

Diese Art von Lymphomen weisen ein relativ schnelles Wachstum auf. Dabei können sich zum Beispiel die Lymphknoten am Hals und in der Leiste – aber auch an gewöhnlichen oder nicht unmittelbar zu beobachtenden Stellen, wie oberhalb des Schlüsselbeins, zwischen den Lungenflügeln oder im Bauchraum – stark vergrößern. Auch ein Befall außerhalb des Lymphdrüsensystems ist möglich - grundsätzlich können alle Organe befallen sein.

Kernbestandteil der Behandlung ist immer eine Chemotherapie, die bei spezifischen Untergruppen von Lymphomen durch eine Antikörpertherapie ergänzt wird. Bei besonders großen Anfangsbefällen, bei großen Lymphomresten nach der Chemotherapie oder bei besonderen Lokalisationen ist im Anschluss an diese (Immun)-Chemotherapie eine Strahlentherapie sinnvoll. Wird mit der ersten Therapie kein ausreichender Erfolg erzielt oder kommt es zu einem Rückfall, so sind Hochdosistherapien gefolgt von Stammzelltransplantation mit eigenen (autolog) oder fremden (allogen) Stammzellen eine Möglichkeit, langfristige Erfolge zu erzielen.

Die Lymphome dieser Gruppe sind auch im ausgebreiteten Zustand grundsätzlich heilbar. Je nach Ausgangssituation erfahren zwischen 50 bis über 90 Prozent der Patient:innen eine langfristige Krankheitsfreiheit.

Indolente Lymphome

Diese Lymphome zeichnen sich durch ein recht langsames Wachstum aus. In manchen Fällen können die Patient:innen auch ohne spezielle Therapie mit dem Lymphom einige Jahre krankheitsfrei leben. Besteht im weiteren Verlauf aufgrund von später auftretenden Symptomen doch ein Behandlungsbedarf, so stehen heute vielfältige Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Neben der Chemo- und der Antikörpertherapie wurden erfolgreich neue Substanzklassen in die Therapie eingeführt, wie zum Beispiel sogenannte Immun-Checkpoint-Inhibitoren. Dies sind Medikamente, die das patienteneigene Abwehrsystem veranlassen, gegen die bösartigen Zellen aktiv zu werden. Damit lassen sich nach Eintritt einer Behandlungsbedürftigkeit für die Patient:in häufig sehr lange krankheits- beziehungsweise symptomfreie Zeiträume schaffen. Endgültig heilbar sind viele dieser Lymphome gegenwärtig aber nicht.

Die Behandlung wird bei diesen Lymphomen in den meisten Fällen ambulant durchgeführt. Hierzu kooperieren unsere Kliniken mit den niedergelassenen Hämatolog:innen und Onkolog:innen in der Region, sodass die Therapie auch in der Nähe des Wohnortes durchgeführt werden kann. In fortgeschrittenen Fällen und bei Rückfällen kann aber auch eine aggressivere, stationär durchzuführende, Therapie notwendig sein.

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