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Die Behandlung bei Peritonealkarzinose oder Bauchfellkrebs

Wie alle Organe kann auch das Bauchfell von Krebs betroffen sein. Man unterscheidet je nach Ursprungsort der tumorösen Zellen die Peritonealkarzinose und das Peritonealkarzinom. Wir erklären die Therapieverfahren.

Untersuchung

Peritonealkarzinose: Was ist das eigentlich?

Das Bauchfell ist eine glatte Haut, die die inneren Organe zwischen Zwerchfell und Becken umgibt, sodass sich die Organe in kleinem Umfang ohne Reibung gegeneinander bewegen oder leicht verschieben können. Unter Peritonealkarzinose versteht man einen flächigen Befall des Bauchfells mit bösartigen Tumorzellen. Die Peritonealkarzinose wird durch eine Geschwulst aus dem Bauchraum, durch Tochtergeschwülste nicht im Bauchraum beheimateter Tumoren und seltener durch eine bösartige Erkrankung des Bauchfells selbst, durch ein Peritonealkarzinom, verursacht.

Der Krebsbefall des Bauchfells ist immer Ausdruck eines fortgeschrittenen Krebsleidens und sehr häufig mit einer schlechten Prognose verbunden. Mit einem modernen Therapieverfahren lässt sich bei einigen Patient:innen die Lebenszeit jedoch deutlich verlängern.

Die Behandlung umschließt zwei Komponenten:

  • Krebsoperation: Ziel ist es, während der Operation den gesamten sichtbaren Tumorbefall zu entfernen (chirurgische zytoreduktive Therapie, CRS).
  • Intraoperative Chemotherapie: Durch eine anschließende Chemotherapie, die in erwärmtem Zustand in die Bauchhöhle gegeben wird, werden restliche, nicht sichtbare Krebszellen abgetötet (Hypertherme Intraperitoneale Chemoperfusion, kurz HIPEC).

Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik

Vor einer möglichen Operation müssen wir wissen, ob der Tumor nur das Bauchfell betrifft, oder auch Tochtergeschwülste zum Beispiel in der Leber oder in Organen außerhalb des Bauchfells vorhanden sind. Hierzu nutzen wir bildgebende Verfahren wie die Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT) oder die Positronen-Emissions-Tomographie in Kombination mit einer CT (PET-CT). Zur genauen Beurteilung der Krankheitsausbreitung im Bauchraum führen wir eine Bauchspiegelung durch. Diese sorgfältige Diagnostik ermöglicht es uns festzustellen, ob wir Ihnen mit einer Operation helfen können.

Individuell abgestimmt: Der Eingriff

In unserem Tumorboard, einer Konferenz aller an der Behandlung Ihrer Erkrankung beteiligten Spezialisten, wird Ihr individueller Fall genau besprochen und die exakte Strategie festgelegt. Vor der Operation besprechen wir mit Ihnen ausführlich den vorgesehenen Eingriff und planen gemeinsam die Zeit unmittelbar nach der Operation.

Je nach Ausmaß des Befalls kann sich die Operation auf die Gabe der Chemotherapie in die Bauchhöhle beschränken, sie kann aber auch die Entfernung von Darm-, Magen-, Leber- und Bauchfellanteilen bedeuten. Es ist unser Ziel, für Sie nach der Operation die größtmögliche Lebensqualität zu erreichen.

Weiterbehandlung nach der Operation

Nach der Operation werden Sie zunächst auf der Intensivstation überwacht. Mithilfe der Schmerztherapie ist gewährleistet, dass Sie auch nach dieser oft ausgedehnten Operation schmerzfrei sind. Unsere Physiotherapeut:innen unterstützen Sie bei der Mobilisation.

Selbstverständlich stehen wir mit Ihrer hausärztlichen Praxis und Ihrer Onkologin oder Ihrem Onkologen jederzeit in enger Abstimmung, sodass die Nachsorge im späteren Verlauf durch die niedergelassene Praxis übernommen werden kann.

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