Gezielte anstatt vollständige Entfernung der Lymphknoten
Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom) ist die häufigste gynäkologische Krebserkrankung der Frau. Sie geht von den Schleimhäuten der Gebärmutter aus und betrifft häufig Frauen in der zweiten Lebenshälfte nach den Wechseljahren. Die meisten Frauen mit dieser Erkrankung können durch eine Operation geheilt werden. Dennoch ist es wichtig, die genaue Ausbreitung der Erkrankung zu erfassen, um eine optimale Therapie zu ermöglichen.
Dies umfasst in manchen Fällen auch die Beurteilung der Lymphknoten, die im Abflussgebiet des Tumors liegen, die sogenannten Wächter-Lymphknoten. Diese Lymphknoten „wachen“ über die anderen Lymphknoten. Sie sind mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die ersten Lymphknoten, in denen sich Tumorzellen ansiedeln würden.
Früher war bei der Diagnose „Gebärmutterkrebs“ oft die systematische und vollständige operative Entfernung aller Lymphknoten im Becken und im Bereich der Hauptschlagader erforderlich. Mit der sogenannten „Wächter-Lymphknoten-Methode“ besteht die Möglichkeit, nur die Lymphknoten zu entfernen, die das höchste Risiko haben, von Krebszellen befallen zu werden.
Fluoreszierende Substanz identifiziert gefährdete Lymphknoten
In Narkose wird in den Gebärmutterhals eine fluoreszierende Substanz, Isocyanin Grün (ICG), injiziert, die sich dann rasch in die Lymphknoten verteilt. Mit Hilfe einer endoskopischen Spezialkamera können die anreichernden Lymphknoten durch ihr Leuchten identifiziert und anschließend gezielt entfernt werden.
Das verbessert nicht nur die Präzision der Diagnostik, sondern kann auch die negativen Konsequenzen einer ausgedehnten Lymphknotenentfernung vermeiden.