20 Jahre lang war Manuela Gude in einer orthopädischen Praxis als Medizinische Fachangestellte (MFA) tätig, bevor sie ins Helios Klinikum Schleswig wechselte und dort Erfahrung in der zentralen Notaufnahme sammelte. Insgesamt fünf Jahre leitete sie mit einer Kollegin das ambulante OP-Zentrum. Als sie 2016 erfuhr, dass eine Stelle als Betriebsarztschwester frei wurde, zögerte sie nicht lange, bewarb sich direkt und bekam den Job. Innerhalb von drei Jahren absolvierte sie eine Zusatzausbildung als arbeitsmedizinische Assistentin und erwarb zusätzlich ihre Qualifizierung zur Bildschirmarbeitsplatz-Fachberaterin. Und noch heute ist ihr Weiterbildung wichtig: „Man lernt nie aus. Gerade in der Arbeitsmedizin ist es wichtig, dass man nochmal nachlegt, um auf dem neuesten Stand zu sein, sowohl fachlich, als auch um sich selbst zu fördern.“ Hierbei unterstützt mich mein Arbeitgeber.
Bisher betreut sie gemeinsam mit einer Ärztin, einem Arzt und einer, zwei MFA`s drei Standorte, davon zwei in Schleswig und einen in Damp. Im Interview verrät sie uns, dass sie die Komplexität der Arbeitsmedizin zu Beginn unterschätzt hat: „Ich dachte, beim Betriebsarzt wird Blut abgenommen, ansonsten passiert da nicht viel. Aber ich habe schnell festgestellt, dass die Arbeitsmedizin absolut umfangreich ist, dass es ganz viele verschiedene Untersuchungen gibt und die Arbeit sehr vielschichtiges Fachwissen erfordert.“
Kein Tag ist wie der andere – Wer Abwechslung sucht und Multitasking beherrscht, ist hier genau richtig
In ihrer Position muss Manuela Gude stets eigenverantwortlich und selbstständig arbeiten - unter anderem deswegen, weil sie bei den Kunden Bildschirmarbeitsplatz-Analysen selbst durchführt. Die damit verbundene Freiheit schätzt sie persönlich sehr. „Diese selbstständige Arbeitsweise hat man so in einer niedergelassenen Praxis einfach nicht“, stellt sie fest.
Ihre Arbeit ist demnach mit dem Tagesgeschäft einer niedergelassenen Praxis nicht zu vergleichen. Je nachdem, was der Proband benötigt und wie viele Untersuchungen dies mit sich bringt, sieht jeder Arbeitstag etwas anders aus. In der Regel startet sie bereits eine Stunde vor Praxisbeginn und bereitet alles vor, sodass die Ärztin pünktlich um 8 Uhr anfangen kann zu arbeiten. Aber auch Außendienst und spontane Anfragen gehören zum Tagesgeschäft: „Man muss Organisationstalent haben, pragmatisch sein, auch mal spontan umterminieren und Entscheidungen treffen können.“
Ihre Aufgaben reichen dabei von der Kundenpflege und Kommunikation, über die Vor- und Nachbereitung von arbeitsmedizinischen Untersuchungen, der Durchführung von Funktionsuntersuchungen (z.B. Seh- und Hörtest, EKG, Ergometrie), bis hin zur Rechnungserstellung. Dabei arbeitet sie stets Hand in Hand mit den Ärzten. Durch ihre Zusatzqualifikation als Bildschirm-Arbeitsplatz-Fachberaterin führt sie zudem selbstständig ergonomische Bildschirmarbeitsplatzberatungen bei Kunden am Arbeitsplatz durch.
Ebenso vielfältig wie ihre Aufgaben ist der Kundenstamm aus verschiedensten Branchen. Je nach Berufsbild gibt es Probanden, die teilweise vier bis sechs verschiedene Untersuchungen brauchen, welche alle an einem Tag in der Praxis durchgeführt werden. „Genau das macht es so spannend“, erzählt sie.
Ein Gespür für Kunden: Die Rolle als leitende arbeitsmedizinische Assistenz bedarf Taktgefühl und Empathie
Besonders viel Freude bereitet Manuela Gude der Kontakt zu den Kunden, welchen sie stets freundlich und mit einer Prise Humor begegnet: „Ich selbst würde meine Art als humorvoll, direkt, aber trotzdem sehr liebevoll beschreiben.“ Dabei hat das Wohl ihrer Kunden stets oberste Priorität: „Die Kunden müssen zufrieden sein und mit einem Lächeln hier rausgehen, dann bin ich auch zufrieden und mein Werk ist getan. So muss das Tag für Tag ablaufen.“
Ebenso wichtig sind ein gewisses Feingefühl und Geduld, besonders im Umgang mit älteren Kunden: „Für ältere Probanden nehme ich mir grundsätzlich mehr Zeit“, erklärt sie.
Von der Medizinischen Fachangestellten zur leitenden Assistenz: Manuela Gude hat viel erreicht
Auf ihre Position als leitende Assistenz hat Manuela Gude lange hingearbeitet und hat damit ihre beruflichen Ziele bereits erreicht. Ihre persönliche Entwicklung betrachtet sie daher mit Stolz: „Ich habe als MFA angefangen, mich zur arbeitsmedizinischen Assistenz fortgebildet und bis zur Leitung hochgearbeitet. Ich bin mit dem Standort und meinen Aufgaben gewachsen. Sowohl meine Aufgabenfelder, als auch mein Kundenstamm haben sich stetig erweitert.“
Manuela Gude ist froh, diesen Weg eingeschlagen zu haben, und stellt im Gespräch fest: „Mir macht meine Arbeit Spaß, ich gehe in meiner Arbeit auf, deshalb gebe ich nicht nur 100%, sondern deutlich mehr. Ich gehe morgens mit Spaß zur Arbeit und mache meinen Job sehr gerne, ich liebe meinen Beruf.“
Der Weg zurück in eine niedergelassene Praxis kommt für Manuela Gude nicht in Frage. Sie möchte bis zur Rente, vielleicht sogar noch darüber hinaus, in der Arbeitsmedizin bleiben. Ihre Tochter ist bereits in ihre Fußstapfen getreten und arbeitet aktuell als MFA in einer Notaufnahme.