Wie wird CBASP durchgeführt?
CBASP vereint auf neuartiger Weise behaviorale, kognitive, psychodynamische sowie interpersonelle Therapiestrategien. Ein wichtiger Schwerpunkt liegt zum einen in einer spezifischen Strategie der Situationsanalyse und einem sich daran anschließenden Verhaltenstraining. Zum anderen werden interpersonelle Strategien zur Gestaltung der therapeutischen Beziehung angewandt. Anhand der Situationsanalyse lernt der Patient eine kausale Beziehung zwischen seinen Verhaltens- und Denkmustern und den jeweiligen Konsequenzen herzustellen. Die interpersonellen Strategien ermöglichen eine auf die Bedürfnisse chronisch Depressiver adaptierte Rolle des Therapeuten.
Im Rahmen einer CBASP-Behandlung wird durch eine sehr persönliche, offene und vertrauensvolle therapeutische Beziehung versucht, dass die Patienten neue positive Beziehungserfahrungen in der Therapie machen können, so dass sie lernen Menschen wieder mehr zu vertrauen. Zudem wird der Therapeut darüber sprechen, was seine emotionale Reaktion auf bestimmte Dinge ist, die der Patient ihm gegenüber sagt oder tut.
Der Patient wird so angeleitet, seine Wirkung auf die Umwelt wahrzunehmen. Dazu bringt sich der Therapeut persönlich ein, um die Wirkung des Patienten auf ihn selbst in einer nicht verletzenden Art rückzumelden.
Bereits zu Beginn der Behandlung wird erarbeitet welche Beziehungserfahrungen das Leben des Patienten geprägt (Erhebung prägender Bezugspersonen) haben und wie sie sich im gegenwärtigen Leben auswirken.
In der Therapie soll also gelernt werden, die zwischenmenschlichen Auswirkungen seines eigenen Verhaltens zu erkennen und gezielt Probleme zu lösen. Vermeidendes Verhalten und daraus folgende Hilflosigkeit sollen durch eine aktive Haltung ersetzt werden. Der Betroffene lernt zu erkennen, was er bei anderen auslöst und was andere bei ihm auslösen, um schließlich von anderen das zu bekommen, was er sich wünscht.